Startseite | Blogübersicht Bauplanung | Blog vom 29.03.2021

Barrierefreies Wohnen - Planung und Bauen

Barrierefreies Wohnen - Planung und Bauen
Foto: bluedog studio shutterstock
Nicht nur Menschen mit Handicap benötigen eine barrierefreie Umgebung für einen unkomplizierten Alltag und Lebensqualität. Denn auch unsere Gesellschaft altert deutlich sichtbar. Optische, motorische oder kognitive Einschränkungen können den Alterungsprozess begleiten. Angepasste Lösungen bieten nicht nur Sicherheit, sondern auch Komfort und fördern damit positive Lebensbedingungen.

So wird das Thema Barrierefreiheit immer wichtiger. Nicht nur im öffentlichen Raum. Auch barrierefreies Wohnen rückt zunehmend in den Fokus beim Eigenheim. Außerdem hat Barrierefreiheit durchaus Vorteile in allen Lebenslagen. Denn es bedeutet nicht nur alters- oder behindertengerecht zu bauen.

Obgleich die Funktionalität im Vordergrund steht, können bei der Bauplanung auch individuelle Vorstellungen und Wünsche sowie ein ansprechendes Design berücksichtigt werden.

Ein weiterer Pluspunkt - barrierefreie Häuser haben einen besseren Wiederverkaufswert.

Barrierefreiheit beginnt nicht beim Bauen, sondern bereits bei der Planung. Es braucht innovative und flexible Konzepte. Nachfolgend einige der wichtigen Aspekte für barrierefreies Wohnen.

Barrierefreiheit mit Sicherheit und Komfort

Prinzipiell gilt, jede noch so kleine Schwelle kann ein Hindernis werden. Soweit möglich sollte das Haus vollständig eben sein. Es empfiehlt sich zudem, die wichtigsten Räumlichkeiten bei der Planung im Erdgeschoss anzusiedeln. Falls nicht ein Bungalow als Eigenheim gewünscht ist.


Türen: Sämtliche Türen sollten soweit möglich keine Schwellen enthalten. Schwere Türen mit einem Automatismus zur Öffnung versehen. Die Breite sollte so gewählt werden, dass auch mit einem Rollstuhl Bewegungsfreiheit gegeben wäre.

Fenster: Für einen freien Ausblick und einfache Handhabung dürfen die Fenster nicht zu hoch eingebaut sein. Diese niedrige Höhe muss selbstverständlich richtig abgesichert sein, um Fensterstürze zu verhindern.

Gänge und Vorräume: Gerne werden diese möglichst minimalistisch gehalten. Doch für barrierefreies Wohnen braucht es auch hier etwas mehr Platz. Und ebenfalls den 1, 50 Meter - Radius (Wendekreis eines Rollstuhls) als ausreichend Bewegungsfläche an dieser Stelle nicht vergessen.

Bad und WC: Hier sind Komfort und Sicherheit gefragt. So sollte an genügend Bewegungsfreiheit vor den Sanitärobjekten, eine bodengleiche Dusche, unterfahrbare Waschbecken, ein Hänge-WC, gut bedienbare Armaturen, Haltegriffe und eine nach außen aufschlagende Tür gedacht werden.

Küche: Gerade, wenn dieser Raum den Lebensmittelpunkt des Hauses bildet, sollte bei der Bauplanung die Küche geräumig und mit dem nötigen Komfort konzipiert werden. Genügend Bewegungsflächen sind dabei genauso wichtig wie Unterfahrbar- und Höhenverstellbarkeit. Arbeitsplatte, Herd und Spüle sollten in einer angenehmen Bedienerhöhe angebracht und mit Handläufen versehen sein. Zusätzliche Erleichterung bringt eine Übereckanordnung.

Räumlichkeiten: Wohn-, Kinder- und / oder Schlafzimmer benötigen genügend Bewegungsfläche, schwellenfreie Übergänge, höhenverstellbare oder unterfahrbare Tische, angepasste Sitzmöglichkeiten, eine optimale Betthöhe sowie leicht zugängliche Schränke.

Treppen und Stiegen: Erstreckt sich das Eigenheim über mehr als eine Etage, sollte darauf geachtet werden, dass bei Bedarf ein Treppenlift installiert werden kann. Verfügt das Haus über zwei verschiedene Level, sollten diese über eine Rampe ausgeglichen werden.

Auch Details für ein barrierefreies Wohnen nicht vergessen

Türklinken, Elektroinstallationen, Griffe und sonstige Bedienelemente sollten in einer Höhe beziehungsweise an einer Stelle montiert sein, die auch für Menschen mit Rollstuhl oder Gehhilfen problemlos zu erreichen ist.

Trittsichere, rutschhemmende und elektrostatisch nicht aufladbare Bodenbeläge in allen Räumen verwenden. Ebenfalls auf Matten, Läufer und lose Teppiche verzichten. Auch das ist Barrierefreiheit.

Moderne Haustechnik und eine gute Ausleuchtung bei der Planung mit einbeziehen, selbst wenn sie zu Anfang nicht vollständig genutzt / gebraucht werden.

Was bei der Bauplanung für barrierefreies Wohnen manchmal ein wenig stiefmütterlich behandelt wird, ist die Gestaltung des Außenbereichs. Auch wenn Terrassen und Gartenbereich meist mitberücksichtigt werden, fallen Garage oder Carport häufig unter den Tisch. Dabei gibt es auch bei den Abstellplätzen einiges zu beachten, wenn allumfassende Barrierefreiheit geschaffen werden soll. Statt der üblichen 2, 5 Meter Breite hier 3, 5 Meter einplanen. Und auch der Zugang zum Haus sollte möglichst eben sein. Bei einer Steigung empfiehlt sich der Bau einer Rampe mit beidseitigem Handlauf statt Treppenstufen, wenn möglich.

Barrierefreiheit für Lebensqualität in jedem Alter

Denn barrierefrei zu bauen meint nicht nur alters- oder behindertengerecht zu bauen. Es steht auch für Komfort und Sicherheit, wovon ebenfalls Familien mit Kindern profitieren können. So zahlt es sich zweifellos in mehrfacher Hinsicht aus, bei der Planung und beim Bauen heute schon an die Zukunft zu denken.

Mit innovativen und flexiblen Konzepten lassen sich von Anfang an Barrieren vermeiden. Für entspanntes und barrierefreies Wohnen und ein Ergebnis mit Zufriedenheit.

Das Architekturbüro Conen ist seit Jahren kompetenter Partner für die verschiedenen Bauvorhaben. Gerne unterstützen wir auch Sie bei Ihrem Projekt. Kontaktieren Sie uns gerne ganz unverbindlich.



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